Geschichte
Auszüge aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Wurmsham
Gründerzeit
Am 1. Oktober 1876 schlossen sich tatkräftige Bürger der damaligen Gemeinde Wurmsham zusammen, um eine Wehr zu gründen. Die ersten Aktivitäten dazu gabe es aber wohl schon im Jahr 1875, da diese Jahreszahl in der alten Fahne von 1953 eingestickt ist.
25 Gründungsmitglieder sind in der Chronik eingetragen. Sie haben eine Gemeinschaft ins Leben gerufen, die durch manchen Tiefen - zwei Weltkriegen, Katastrophen und Bränden - aber auch auch Höhen wie Fahnenweihen und andere Festlichkeiten hindurch noch heute von einer gut ausgerüsteten Mannschaft verwirklicht wird.
Um die Jahrhundertwende (1900)
Zu dieser Zeit fand eine jährliche Inspektion der Feuerwehren statt. Unter dem Punkt Feuerwehrhaus hieß es im Jahr 1902: "Ist groß, hell, trocken, nicht heizbar und an der Veldener Straße gelegen".
1912 steht dazu allerdings schon: "Ist im schlechten Zustand, direkt baufällig. Das Feuerwehrhaus muss gebaut werden". Dennoch dauerte es noch bis in die Zeit des ersten Weltkriegs hinein, bis ein neues Feuerwehrhaus gebaut wurde, das dann bis in die 70er-Jahre hinein genutzt wurde.
Das 25jährige Gründungsfest wurde am 1. Juni 1902 gefeiert. Laut dem Inserat in der Heimatzeitung fand vormittags ein Gottesdienst für die verstorbenen Mitglieder und am Nachmittag bei Gartenmusik im Maier'schen Sommerkeller eine "Austheilung der Ehrenzeichen an 16 Jubilare" statt.
Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945)
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam es auch bei der Feuerwehr zu zahlreichen Veränderungen. Das "Reichsfeuerlöschgesetz" wurde eingeführt. Unter anderem wurde bei Neueintritt in die Feuerwehr der "arische Nachweis" verlangt. Die Kommandanten hießen zu dieser Zeit "Wehrführer" und wurden vom Landrat ernannt. Feuerwehrübungen nannte man in "Appelle" um.Diese wurden oft von auswärtigen Ausbildern geleitet. Die Freiwilligen Feuerwehren wurden zu "Polizeihilfstruppen" umfunktioniert.
Über diese Zeiten existieren nahezu keine Aufzeichnungen über die Feuerwehr Wurmsham.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges legte die amerikanische Besatzungsmacht in Bayern großen Wert darauf, dass das Feuerwehrwesen schnell wieder funktionsfähig wurde. So war für kurze Zeit ein Teil der Feuerwehrausrüstung samt der alten Handspritze in Seifriedswörth untergebracht und man unterhielt dort eine eigene Löschgruppe.
Die Spritze wurde mit Pferdegespannen oder mit einem Traktor befördert. Mit der beginnenden Automobilisierung wurde dann die Feuerwehrspritze mit Privatautos zum Einsatzort befördert.
Fahenenweihe 1953
1953 wurde beschlossen, eine Fahne zu erwerben und diese weihen zu lassen. Zahlreiche Nachbarwehren beteiligten sich an diesem Fest. Mit der neuen Fahne beteiligte man sich nun selbst an vielen Fahnenweihen und anderen Festen.
Erstes Einsatzfahrzeug
Das erste Löschfahrzeug - ein Ford Transit - wurde 1964 angeschafft.
Gründungsfest 1976
Noch vor dem Gründungsfest wurde das neue Feuerwehrhaus in der Hofmark in Wurmsham gebaut. Viele freiwillige Helfer - auch aus dem benachbarten Oberbayern - trugen dazu bei, das Gerätehaus in Eigenleistung zu errichten. Das Holz für den Dachstuhl wurde von umliegenden Bauern gespendet und gar manches Werkzeug wurde von den umliegenden Nachbarn geborgt.
Neues TSF
Im Jahr 1986 wurde das neue Einsatzfahrzeug, ein TSF in den Dienst gestellt und gesegnet.
Gründungsfest 1996
In Imming wurde das 120jährige Gründungsfest gefeiert. Zu diesem Anlass wurde auch die Fahne restauriert. Stark vertreten bei dieser Feierlichkeit war die Feuerwehr aus Ebersgrün im Vogtland. Sei begeisterte bei einer Übung mit der mitgebrachten historischen Spritze die Festgäste.
Gründungsfest 2001
Das 125jährige Gründungsfest wurde vom 27. bis 29. Juli in Wurmsham gefeiert. An drei Tagen kamen Jung und Alt bei der "Grisu-Party", dem Festabend mit Ehrungen und dem Festsonntag mit Festgottesdienst auf ihre Kosten.
Quellen: Vereinschronik und Festschrift zum Gründungsfest 2001